Breitenbach Kellerei aus Tokaj

Zu den Tokajer Weinen

Die Weinkellerei Breitenbach unter der Leitung von Janos Kiss bewirtschaftet 5,6 Hektar in der gebirgigen Landschaft von Tokaj. Dieser landwirtschaftliche Betrieb wurde unter der Beteiligung von ungarischen und amerikanischen Eigentümern im Jahre 2006 gegründet. Es wurden hauptsächlich Furmint- und Lindenblatt-artigen Rebsorten angebaut, aber seit 2019 wird auch mit weiteren einheimischen sowie ausländischen Rebsorten experimentiert. Was die Methode der Kultivierung anbetrifft, wird es mit unterschiedlichen Versionen (mit hohen oder niedrigen Kordonen, usw.) gearbeitet. Das Alter der Rebstöcke variiert zwischen 40 und 90 Jahren. Die Weine werden ausschließlich von Hand verarbeitet, es werden niemals moderne Massentechnologien angewendet. Um die Weine stabilisieren zu können, wird es eine überdurchschnittlich lange Reifungszeit versichert. Zu der Gärung als auch zu der Reifung werden 225 - 300 l Holzfässer verwendet. Die Rebstock-Belastung variiert zwischen 0,5 und 1,2 kg. Die Dichte der gepflanzten Rebstöcke beträgt zwischen 10.000 und 3.300 Stücke pro Hektar. 

Über Tokajer
Der Tokajer war nach den gesüßten Weinen der Antike der erste große Süßwein. Die frühesten schriftlichen Spuren des Weinbaus in der Region Tokaj gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, die der Weinherstellung auf das 15. Jahrhundert. Im Jahre 1571 wird erstmals Aszú-Wein urkundlich erwähnt. Der Legende nach beruht die Entdeckung der Edelfäule auf einem Zufall. Die erste Beschreibung der Herstellung von Tokaji Aszú datiert auf das Jahr 1630.

Im 18. Jahrhundert wurde der Wein auch am französischen Hof von Ludwig XIV. sowie am russischen Zarenhof eingeführt und als „König der Weine und Wein der Könige“ (ungarisch Borok királya, királyok bora) bezeichnet. Die Tokajer Weinberge wurden zu den wertvollsten Besitzungen Ungarns gezählt und waren weitgehend im Besitz des Adels. Im Jahre 1730 wurde die weltweit erste Klassifikation von Weinbergslagen durchgeführt. Sie basierte auf einer dreistufigen Lagenhierarchie.

Die Tradition des Weinbaus brachte der Gegend vor allem im 18. und 19. Jahrhundert großen  Wohlstand. Im 20. Jahrhundert erlebte der Tokajer mehrere Zäsuren. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es eine Krise, nach dem Zweiten Weltkrieg litten die Qualität und das Image des Tokajers unter der planwirtschaftlichen Vorgehensweise. Dennoch entstanden auch zu dieser Zeit neben billigen Massenweinen in einfachster Qualität vereinzelt auch gute Tokajer in altmodischem Stil.

Mit der politischen Wende in Ungarn im Jahre 1989 begannen der Wiederaufbau und die Erneuerung des Weingebietes mit zahlreichen Weingutsneugründungen, auch mit Subventionen und ausländischen Investitionen. All das führte zu einer qualitativen und stilistischen Neuausrichtung des Tokajers.